CDU-Wahlprogramm, übersetzt

Die „Miszellen“ sind ja bekanntlich auch eine Service-Seite. Weil die Wahl kurz vor der Tür steht, habe ich mir die Mühe gemacht, mir die Wahlprogramme der einzelnen Parteien mal anzugucken. Leider sind die meisten recht unklar geschrieben. Deshalb habe ich mir die Freiheit genommen (solange ich sie noch habe), die Programme in richtige Sprache zu übersetzen.

Christlich-Demokratische Union (CDU), 10 Punkte „Regierungsprogramm“:

1. Wir brauchen nachhaltiges Wachstum, um die Folgen der Krise zu überwinden. 
Um dieses zu erreichen, müssen wir den Haushalt konsolidieren, in unsere Stärken wie Bildung und Innovationen investieren sowie die Bürgerinnen und Bürger entlasten. – 1. Trotz dem der Kapitalismus Billionen Euro und zigtausend Arbeitsplätze vernichtet hat, fällt uns nichts anderes als „Wachstum“ ein, um die Folgen unserer missratenen Finanzpolitik zu beheben. Wir erzählen den Leuten etwas von Bildung, Innovation und hoffen, sie merken nicht, dass wir mit dafür verantwortlich waren, dass Forscher ins Ausland gehen statt im Land zu bleiben und zunehmend nur noch die Kinder reicher Leute studieren können. Außerdem machen wir lächerliche Versprechungen, die wir nicht mal vorhaben, zu halten.

2. Wir stehen weiter ein für unser Ziel „Arbeit für Alle“. Alle müssen ihren Beitrag leisten, damit Arbeitsplätze erhalten und geschaffen werden. 2. „Vollbeschäftigung“ ist immer ein gutes Schlagwort, leider ist das irgendwie links. Aber wir können wenigstens durch die Blume andeuten, dass wir vorhaben, Arbeitnehmerrechte weiter einzuschränken. „Alle“ sind schließlich auch die Malocher.

3. Unser Land soll Bildungsrepublik werden. Bildung darf keine Frage des Einkommens der Eltern sein. Wir wollen unser Bildungsangebot weiter ausbauen. 3. Zum Glück ist Bildung hauptsächlich Ländersache und da haben unsere Provinzfürsten etwas zu sagen. Deshalb können wir das ohne rot zu werden schreiben, während unsere Parteifreunde Studiengebühren einführen.

4. Wir werden Ehe und Familie weiter stärken. Die Familien sind der Kern unserer Gesellschaft. Es ist unsere Politik, Eltern noch bessere Wahlmöglichkeiten zwischen Familie und Beruf zu schaffen. 4. Die wirtschaftliche Benachteiligung von Frauen ist gottgewollt, denn die sollen zu Hause bei den Kindern bleiben. Wir geben den Männern was fürs gute Gewissen, um modern auszusehen.

5. Deutschland braucht starke ländliche Räume. Wir erkennen die Leistungen der Menschen in ländlichen Räumen an und werden ihre Chancen für die Zukunft sichern. Faire Rahmenbedingungen für die Landwirte sorgen für Versorgungssicherheit und faire Preise. 5. Wir brauchen dringend die Stimmen der Bauern, die nicht CSU oder grün wählen. Und fragt uns um Gottes Willen nicht nach Milchpreisen!

6. Wir setzen uns weiter für verantwortungsbewussten Umgang mit knappen Ressourcen und für die Bekämpfung des Klimawandels ein. Unsere Energiestrategie umfasst Energiesicherheit, ökologische Verträglichkeit, bezahlbare und wettbewerbsfähige Energiepreise sowie Unabhängigkeit. 6. Wir legen uns auch weiterhin nicht fest, sondern verstecken uns hinter Blabla. Letzten Endes glauben wir, dass gut für Deutschland ist, was gut für die Wirtschaft ist. Also kein Öko-Schmarrn.

7. Wir wollen die Chancen- und Lohngleichheit von Frauen verwirklichen und fordern eine ausgewogene Berücksichtigung von Frauen in Führungsfunktionen. 7. Also entscheidet euch, Mädels: Familie oder Karriere!

8. Wir wollen ein gutes Zusammenleben von Einheimischen und Migranten ermöglichen. Wer die Werte unserer Gesellschaft und Deutschland als Heimat annehmen will, wird seine Chance in unserem Land bekommen und ist uns herzlich willkommen. 8. Was „unsere Werte“ genau sind, entnehmen Sie bitte der „Bild“ und der „BamS“.

9. Wir werden die Sicherheit in unserem Land bewahren. Jeder muss die Möglichkeit haben, sich jederzeit ohne Angst und Befürchtungen auf Straßen und Plätzen bewegen zu können. 9. Dafür werden wir noch mehr Kameras aufstellen. Es ist geplant, so genannte „Televisoren“ in jedem Haushalt zu installieren um Verbrechen schon im Vorfeld der Tat zu verhindern.

10. Deutschlands und Europas Selbstständigkeit und Einfluss sind in der Krise gewachsen. Wir wollen, dass die Soziale Marktwirtschaft weltweit zum Modell wird – damit auf den Märkten klare Regeln gelten. 10. Was soll man dazu noch sagen? „Die Maus die brüllt“, vielleicht.

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